Beobachtungstipp
Eurasischer Luchs
Lynx lynx
Wussten Sie ... dass Luchse das Rascheln einer Maus aus 50 Metern Entfernung orten und ein vorbeiziehendes Reh aus 500 Metern Distanz hören können? Die typischen Haarpinsel an den spitzigen Ohren vergrössern die Fähigkeit, Geräusche zu orten.
Die grösste europäische Raubkatze
Familie
Katzenartige (Felidae)
Verbreitung
In der Schweiz lebt der Luchs in den Alpen, im Jura und in der Nordostschweiz. Luchse sind überwiegend Waldbewohner.
Lebensweise
Luchse sind Einzelgänger, die ihre grossen Reviere markieren und verteidigen. Diese umfassen je nach Nahrungsangebot bis zu 200 Quadratkilometer und mehr. Einjährige Jungtiere verlassen ihre Mutter, um ein eigenes Revier zu suchen.
Fortpflanzung
Paarungszeit ist zwischen Januar und März. Die Tragzeit dauert etwa 10 Wochen. Zwischen April und Juni werden zwei bis drei Jungtiere in einem geschützten Versteck zur Welt gebracht.
Nahrung
Luchse sind Pirsch- und Ansitzjäger, die ihrer Beute auflauern und sie anschliessend durch einen überraschenden Angriff überwältigen. Sie jagen vor allem in der Dämmerung und nachts. Auf der Suche nach Beute durchstreifen die Luchse täglich grosse Teile ihres Revieres. In der Schweiz sind 88 Prozent der Luchs-Beutetiere Rehe und Gemsen. An dritter Stelle folgt der Fuchs(!) mit einem Anteil von 4,3 Prozent (Quelle: Stiftung Kora). Marder, Wildschweine, Mäuse und Murmeltiere stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan. Auch Übergriffe auf Haustiere – vor allem Schafe, seltener Ziegen – kommen vor. Diese erfolgen jedoch nur lokal und zeitlich beschränkt, dann wenn andere Beutetiere fehlen. In solchen Fällen bietet das nationale Luchskonzept die Möglichkeit, den Luchs in diesem Gebiet zu jagen oder umzusiedeln.
Sinne
Luchse haben ein sehr gutes Sehvermögen. Ihre leistungsfähige Netzhaut ermöglicht auch das Sehen in der Dunkelheit. Sie hören ebenfalls ausgezeichnet. Die Pinsel an den Ohren verstärken die Fähigkeit, Lautquellen zu orten.
Mehr zum Luchs?
Informationen im Zootier-Lexikon
Der Luchs im Langenberg
Seit 1975. In der seit 1982 bestehenden Anlage finden die Luchse viel Bewegungsraum sowie Rückzugsmöglichkeiten. Es sind erhöhte Plattformen zum Verweilen vorhanden. Die Luchse werden im Langenberg meist mit Hühner- und Wildtierfleisch gefüttert. Die Nahrung kann durch ein Seilbahnsystem oben entlang der Baumkronen verteilt werden. Inklusive Fell, Federn und Knochen, welche wichtige Nährstoffe enthalten. Um den Tieren Beschäftigung zu bieten, wird die Nahrung unter anderem über ein Seilbahnsystem und in Futterautomaten in der Anlage verteilt.
Die Stiftung Wildnispark Zürich beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Luchse und trägt so dazu bei, den Eurasischen Luchs auch in freier Wildbahn zu erhalten.
Freilebende Luchse sind bedroht
Die freilebenden Luchsbestände sind bedroht. Die einzelnen Populationen leben teilweise sehr isoliert voneinander; dadurch sind die Tiere von Inzucht bedroht. Mit der gezielten Auswilderung von geeigneten Jungtieren versucht das europäische Netzwerk Linking Lynx das Aussterben der Luchse zu verhindern.
Die Luchsanlage im Tierpark Langenberg ist eine von wenigen, wo Jungluchse für ein selbstständiges Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden können. Dank Spenden kann die Stiftung Wildnispark Zürich die strengen Vorgaben erfüllen, wie beispielsweise eine naturnahe Bepflanzung mit viel Deckung oder spezielle Futterautomaten, welche die Tiere auf die Nahrungssuche in freier Natur vorbereiten.
Unterstützen Sie die Luchse mit einer Spende an die Stiftung Wildnispark Zürich!
Video: Luchs-Population in Gefahr: Inzucht sorgt für Gendefekte
Ein Reporter des deutschen Fernsehsenders ARD hat im Juni 2024 diesen eindrückliche Dokumentation über die bedrohte Luchspopulation in Europa gedreht. Dabei war er auch im Wildnispark Zürich zu Gast und besuchte die spezielle Luchsanlage, in der junge Luchse für die Auswilderung vorbereitet werden.
Unterstützen Sie die Luchse im Tierpark Langenberg mit einer Spende an die Stiftung Wildnispark Zürich!