Anlage in Sihlwald
Die Fischotter befinden sich nicht im Tierpark Langenberg, sondern in Sihlwald, nahe des Besucherzentrums.
Tieranlage Fischotter/Aquarium
Beobachtungstipp
Europäischer Fischotter
Lutra lutra
Wussten Sie ... dass junge Fischotter nicht schwimmen können und dies erst lernen müssen? Wegen ihres flauschigen, lufthaltigen Fells treiben sie anfangs wie Bojen auf dem Wasser und haben Mühe, unter die Wasseroberfläche abzutauchen.
Familie
Marderartige (Mustelidae)
Verbreitung
Ursprünglich besiedelte der Fischotter die Ufer aller schweizerischen Gewässer bis 1'600 Meter über Meer. Seit 1989 galt der Fischotter in der Schweiz als ausgestorben. Ab 2009 konnten in Graubünden, Tessin und Genf vereinzelt wieder Fischotter nachgewiesen werden. Im Frühling 2015 konnte zwischen Bern und Thun mittels Fotofalle ein Weibchen mit zwei Jungtieren nachgewiesen werden.
Lebensraum
Fischotter besiedeln die verschiedensten Lebensräume entlang von Bächen, Flüssen, Seen und Meeresküsten. Sie sind auf ein ganzjährig ausreichendes Nahrungsangebot angewiesen und brauchen struktur- und vegetationsreiche Ufer als Rückzugsmöglichkeit. Fischotter legen eigene Baue an, benutzen aber auch aufgegebene Biber- sowie uferferne Dachs- oder Fuchsbaue.
Lebensweise
Fischotter sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ausserhalb der Paarungszeit sind sie Einzelgänger und verteidigen ihre Territorien gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Je nach Nahrungsangebot kann die Reviergrösse bis zu 40 km Flusslauf betragen.
Fortpflanzung
Fischotter paaren sich ganzjährig. Nach rund 9 Wochen werden ein bis drei blinde Jungtiere geboren. Sie werden vom Muttertier alleine aufgezogen und sind nach einem Jahr selbständig.
Nahrung
Fische machen mit 70 Prozent den Hauptteil der Nahrung aus. Daneben fressen Fischotter Amphibien, Krebse, Muscheln, Vögel, kleine Säugetiere sowie Insekten. Der Fischotter ist ein ausgesprochener Opportunist, er frisst, was am häufigsten vorkommt und was er am leichtesten erbeuten kann.
Sinne
Fischotter sehen und riechen ausgezeichnet. Sie spüren ihre Beute mit den Augen auf. Lange Tasthaare unterstützen sie dabei im trüben Wasser. Ohren und Nasenlöcher können beim Tauchen verschlossen werden. Ohren, Augen und Nase liegen beim schwimmenden Fischotter auf einer Ebene und ragen nur wenig aus dem Wasser heraus. Dies ermöglicht ihm, gleichzeitig geruchliche, optische und akustische Reize wahrzunehmen.
Mehr zum Fischotter?
Informationen im Zootier-Lexikon
Der Fischotter in Sihlwald
Seit 2005. Um dem verspielten Fischotter gerecht zu werden, wurden mehrere Inseln angelegt, wo er fressen und sich verstecken kann. Im Unterwasserbereich der Anlage kann der Fischotter durch eine Glasscheibe beobachtet werden.