Nach dem stürmischen Wetter ist im Sihlwald weiterhin Vorsicht geboten. Bitte achten Sie auf lose Äste.

Naturwald

Ursprünglicher Buchenwald

Der Naturwald Sihlwald ist ein rund 1100 ha grosser Buchenwald, wie er ursprünglich auf rund 80 Prozent der Fläche Mitteleuropas vorkam. Er verkörpert für das Schweizer Mittelland das seltene Beispiel eines grossflächigen, ursprünglichen Waldes.

Ein wichtiger Bestandteil im ursprünglichen Wald ist das Totholz, das im Sihlwald laufend zunimmt. Alte, eindrückliche Baumriesen, die bis zu 250 Jahre alt sind, kleine, junge Bäume und solche im besten Alter von rund 120 Jahren prägen das Bild. Diese kleinflächige, mosaikartige Waldstruktur mit ihrer dauernd fortschreitenden Dynamik ist charakteristisch für den Sihlwald. Er zeigt eine eindrückliche, europaweit einmalige, einheimische Waldwildnis.

Seit 1. Januar 2010 besitzt der Sihlwald das offizielle Label «Naturerlebnispark – Park von nationaler Bedeutung». Der Schutz des Sihwalds ist durch einen Waldreservatvertrag (2007) und eine kantonale Schutzverordnung (2008) besiegelt.

Dokumentarfilm von SRF

Im Rahmen der Serie «Rendez-vous im Park», hat das Schweizer Fernsehen einen Dokumentarfilm über den Wildnispark Zürich Sihlwald gedreht. Die Sendung ist auf Play SRF und Play Suisse verfügbar. Nachschauen lohnt sich!

Monitoring

Das Projekt «Biodiversität und Habitatstrukturen im Wildnispark Zürich Sihlwald: Einrichtung eines intensiven Naturwald-Untersuchungsstandorts» ist der Grundstein für ein Langzeitmonitoring der Biodiversität im Sihlwald. Es stützt sich auf eine Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Wald des ANL Kanton Zürich, der Stiftung Wildnispark Zürich, der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (BFH-HAFL) und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft (WSL). Es wird vom Bund finanziell unterstützt.

Erste Resultate

Die ersten Resultate zeigen Beeindruckendes: Gleich mehrere seltene oder ausgestorben geglaubte Arten zeigen, dass der Sihlwald ein einzigartiger Lebensraum ist. Die Forschenden haben beispielsweise die Flechte Rinodina polyspora, die sie zuvor jahrzehntelang gesucht hatten, im Wildnispark Zürich entdeckt. Sie taucht schweizweit in der Kategorie «regional ausgestorben» auf. Auch unter den Käfern haben die Verantwortlichen besondere Arten entdeckt: Batrisodes buqueti – er gleicht vom Aussehen her einer Ameise – ist eine ehemalige Urwaldreliktart. Das Monitoring zeigt bereits jetzt: Naturwälder wie der Sihlwald ermöglichen verschiedenen anspruchsvollen Arten ein Überleben und eine Verbreitung, die in bewirtschafteten Wäldern keine Chance hätten.