Waldkauz
Strix aluco
Wussten Sie... dass der Waldkauz im Mittelalter als Todesbote und Unglücksbringer galt? Waldkäuze tauchten oftmals dort auf, wo ein Mensch im Sterben lag. Der Grund hierfür war das Licht, das bei Sterbewachen Nachtfalter anzog. Die Menschen fürchteten sich vor den «ku-witt» Rufen, die sie als «komm mit» interpretierten und waren überzeugt, dass sie der «Totenvogel» auf den Friedhof locken wollte.
Familie
Eigentliche Eulen (Strigidae)
Verbreitung
Der Waldkauz ist in der gesamten Schweiz und fast in ganz Europa bis auf die Höhe von 1'500m.ü.M. anzutreffen und gilt als weit verbreitete einheimische Eulenart. Er lebt in Wäldern mit Zugang zu offenen Flächen. Teilweise kann er auch in grösseren Parkanlagen, Friedhöfen, in Städten und Siedlungsräumen vorkommen.
Lebensweise
Als Standvogel ist der Waldkauz das ganze Jahr im Sihlwald anzutreffen, wo er tagsüber in einem gut geschützten Versteck ruht und auf die Nacht wartet. Der Waldkauz ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Jäger. Dabei nutzt er unterschiedliche Jagdstrategien für diverse Beutetiere. Meist jagen Waldkäuze jedoch als Ansitzjäger.
Fortpflanzung
Während der Balzzeit am Ende des Winters sind die beinahe schon gespenstischen Balzrufe des Waldkauzmännchens nach Anbruch der Dunkelheit zu hören. Der Waldkauz legt drei bis sechs Eier. Als Höhlenbrüter bevorzugt er natürliche Baumhöhlen, nimmt aber auch Nistkästen an. Nach ca. 28 Tagen schlüpfen die Jungvögel, welche noch für 35 Tage als Nestlinge verweilen. In dieser Zeit kann der Waldkauz sehr angriffslustig gegenüber Störenfrieden sein.
Nahrung
Die Hauptnahrung des Waldkauzes sind Mäuse. Er frisst aber auch kleine Vögel, Amphibien, Fische, Würmer und Ähnliches. Seine Nahrungszusammensetzung kann nach vorhandenem Angebot stark variieren. So stehen in insektenreichen Jahren auch Nachtfalter auf dem Speiseplan.
Sinne
Der Gehörsinn ist beim Waldkauz extrem fein. Die Tiere können Geräusche besonders gut räumlich orten. Ebenso sind sie mit einem sehr guten Nachtsichtvermögen ausgestattet.