RotbucheRotbuche

Rotbuche

Beobachtungstipp

Es lohnt sich, mit offenen Augen durch den Wald zu streifen und die Bucheckern zu sammeln. Die frisch gerösteten Buchennüsschen schmecken ausgezeichnet, wenn sie über den Salat gestreut werden. Wer sich im Wald eine Kostprobe gönnen möchte, sollte dies massvoll tun. Denn Bucheckern enthalten den schwach giftigen Stoff Fagin und können ungeröstet zu Bauchschmerzen führen. Aber nicht nur im Herbst lohnt es sich die Buchen aufzusuchen. Im Sommer ist es unter den Buchen angenehm kühl, und das grüne Blätterdach spendet Schatten.

Nach dem stürmischen Wetter ist im Sihlwald weiterhin Vorsicht geboten. Bitte achten Sie auf lose Äste.

Rotbuche

Fagus sylvatica

Wussten Sie... dass die Rotbuche Namensgeberin für unsere «Buchstaben» war? Die Runen, die ältesten Schriftzeichen der Germanen, wurden in Buchenstäbe geritzt.

Familie

Buchengewächse (Fagaceae)

Weitere Namen

Die Rotbuche wird auch Buche, Gemeine Buche oder Gewöhnliche Buche genannt.

Verbreitung

Ohne menschliches Einwirken wäre die Buche die häufigste Waldbaumart Mitteleuropas. In der Schweiz dominiert sie im Naturwald. Dagegen fehlt sie in trockenen Tälern wie beispielsweise dem Unterengadin. Sie kommt in der Schweiz bis auf 1'800m.ü.M. vor. Durch die geringen Standortansprüche ist die Buche nahezu konkurrenzlos. Davon ausgenommen sind extrem trockene und extrem nasse Standorte.

Merkmale

Die Buche ist ein aufrechter Laubbaum mit einer Höhe von bis 40m. Gut erkennbar ist die Buche an der auffällig glatten und hellgrauen Rinde sowie der schirmförmig ausgebreiteten Krone. Die ganzrandigen, ovalen Blätter werden bis zu 10cm lang und färben sich im Herbst gelbrot.

Fortpflanzung

Gleichzeitig mit den Blättern erscheinen im Frühling auch die männlichen Buchenblüten, welche von April bis Mai blühen und die weiblichen Blüten über den Wind bestäuben.

Die Buchennüsschen, auch «Bucheckern» genannt, sind dreikantige Früchte des Baumes. Reif sind die Früchte zwischen September und Oktober. Früher dienten sie den Menschen als Nahrung. Auch die Schweine wurden mit Bucheckern gefüttert (Waldmast). Die ölhaltigen Kerne sind bei Waldtieren beliebt, denn sie dienen als Wintervorrat. Werden die Buchennüsschen in ihren Verstecken nicht mehr gefunden, können sie auskeimen und neue Buchen entstehen.

Buchenmastjahre sind ein europäisches Phänomen. Im Schweizer Mittelland kommt es in der Regel alle drei bis sechs Jahre zu einem solchen Mastjahr, in denen die Buchen eine viel grössere Menge an Bucheckern produzieren als normal. Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Energiebudget des Baumes und die Umwelteinflüsse die massgebenden Faktoren sind.

Verwendung

Das weissliche Holz mit dem Rotton hat der Rotbuche ihren Namen gegeben. Das Holz ist vor allem in der Parkett-, Möbel- und Spielzeugherstellung beliebt. Durch den geringen Gerbsäurenanteil ist es nicht witterungsbeständig und wird daher hauptsächlich im Innenbereich eingesetzt. Es ist zudem ein sehr gutes Brennholz.

Rotbuche im Sihlwald

Der Sihlwald gilt mit den umliegenden Wäldern als einer der grössten zusammenhängenden Laubwälder der Schweiz mit einem Buchenanteil von 40 Prozent. Im Sihlwald werden die Buchen nicht mehr geschlagen und können 300 bis 500 Jahre alt werden. Die älteste Sihlwaldbuche ist rund 220 Jahre alt und hat einen Umfang von 3.5m.