Grünes KoboldmoosGrünes Koboldmoos

Grünes Koboldmoos

Beobachtungstipp

Halten Sie im Sihlwald Ausschau nach Lichtungen mit liegenden Baumstämmen oder nach Seitenflächen von vermodertem Totholz. An solchen Stellen lässt sich allenfalls das Grüne Koboldmoos mit den auffälligen Sporenkapseln entdecken.

Grünes Koboldmoos

Buxbaumia viridis

Wussten Sie... dass es im Sihlwald grüne Kobolde gibt? Es handelt sich dabei um das Grüne Koboldmoos.

Familie

Koboldmoose (Buxbaumiaceae)

Verbreitung

In Europa ist das Grüne Koboldmoos weit verbreitet, tritt aber nur sporadisch auf. Die Art, die zu den Lebermoosen gehört, kommt zwischen 600m.ü.M. und 1'800m.ü.M. vor. Sie ist in schattigen, luftfeuchten Nadelwäldern – seltener in Laubwäldern – anzutreffen. Das Moos ist trockenheitsempfindlich und wächst bevorzugt an hellen Stellen, beispielsweise auf Waldlichtungen.

Merkmale

In der Regel findet man das Grüne Koboldmoos kaum, denn es ist nur rund ein Millimeter gross. Im Sommer sind die charakteristischen orange-braun gefärbten Stiele (sogenannte Seten) und die grünen, langen Sporenkapseln sichtbar. Diese sind zuerst grün, zur Sporenreife trocknen sie aus, werden hellbraun und reissen auf. Aus diesen Kapseln entlassen sie Sporen.

Meist wächst das Moos vereinzelt oder in kleinen Gruppen auf stark zersetztem Holz oder modrigem Humus. Es besiedelt hauptsächlich morsches Nadelholz, kommt aber auch auf Laubholz vor. Manchmal scheint es, als wachse das Moos auf dem Waldboden. Tatsächlich handelt es sich dabei um stark zersetztes Totholz, das als Rohhumus auf dem Waldboden liegt.

Fortpflanzung

Das Grüne Koboldmoos ist eine einjährige Pflanze. Durch den Winter bildet die weibliche Pflanze die Sporenkapseln. Die darin enthaltenen Sporen werden im Sommer verbreitet. Verglichen mit anderen Moosen ist es kurzlebig.

Gefährdung

Europaweit gefährdet, gehört Buxbaumia viridis zu den geschützten Arten und steht deshalb auf der «Roten Liste». Im Schweizer Mittelland ist das Grüne Koboldmoos stark gefährdet. Mangelndes Totholz ist unter anderem für das Verschwinden des Grünen Koboldmooses verantwortlich.