Spezieller Fund im Sihlwald
Ein Highlight der Pilzsaison 2024
Der mittel-westeuropäisch verbreitete Schnecklings-Täubling ist nur von wenigen Fundpunkten bekannt. Dieses Jahr wurde er gleich mehrfach im Sihlwald und am Horgenberg entdeckt.
Mitte August stand die Pilzsammlerin Brigitta Danuser vor einem Rätsel. Sie hatte im Wildnispark Zürich einen Pilz gefunden, den sie nicht ohne weiteres bestimmen konnte. Auch beim Pilzverein Zürich, wo sie ihren Fund präsentierte, rätselte man zuerst über die Identität des Pilzes.
Aufgrund der dicken, entfernt stehenden Lamellen wurde unter anderm ein Schneckling als Lösung vorgeschlagen. Der spröde Stiel verriet dann aber die Zugehörigkeit zu den Täublingen und Christian Klee konnte ihn anschliessend zuhause bestimmen. Es handelte sich um einen Schnecklings-Täubling (Russula camarophylla).
Seltene Pilzart
Der mittel-westeuropäisch verbreitete Schnecklings-Täubling ist laut der Datenbank GBIF (Global Biodiversity Information Facility) nur von wenigen Fundpunkten bekannt. Die Gründe für seine Seltenheit sind unklar, womöglich bildet er sehr unregelmässig Fruchtkörper.
Verwandtschaftlich und morphologisch steht er den Schwärz-Täublingen nahe, weist aber kein schwärzendes Fleisch auf. Mikroskopisch sind die sehr kleinen, spärlich ornamentierten Sporen charakteristisch.
Weitere Funde in Sihlwald und Umgebung
Erstaunlicherweise wurde dieser Täubling im September von Urs Frey und Godi Leuthold an weiteren neuen Stellen am Horgenberg und im Sihlwald entdeckt. Der Fund fügt sich somit in eine Reihe weiterer besonderer Entdeckungen im Wildnispark Zürich ein (Wissenschaftliche Untersuchungen zur Biodiversität im Sihlwald: Artikel 1; Artikel 2).
Quelle: SwissFungi Newsletter Nr. 23
Bilder: Godi Leuthold, Christian Klee